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Du liest: Medizinisches Cannabis: Nebenwirkungen und Wirkung einer besonderen Pflanze

Medizinisches Cannabis galt lange als Randphänomen – umstritten, schlecht erforscht, politisch aufgeladen. Erst seit wenigen Jahren rückt die Cannabispflanze verstärkt in den Fokus einer evidenzbasierten Medizin. Ärztinnen und Ärzte dürfen sie heute in Deutschland verschreiben, unter bestimmten Bedingungen übernehmen sogar die Krankenkassen die Kosten. Doch was wissen wir wirklich über die Wirkung – und die Nebenwirkungen – dieser besonderen Pflanze? Und was zeigt die Studienlage?


Das Wichtigste in Kürze:

- Forschung in Bewegung: Die Studienlage ist im Aufbau – erste Hinweise auf therapeutischen Nutzen sind vielversprechend, auch wenn noch nicht alle Fragen geklärt sind.

- Wirkmechanismus bekannt: Cannabis wirkt über das körpereigene Endocannabinoidsystem – deshalb ist die Wirkung so vielfältig.

- Hauptanwendung: Schmerz: Die meisten Verordnungen zwischen 2017 und 2022 erfolgten zur Schmerztherapie.

- Nebenwirkungen meist mild: Müdigkeit, Schwindel und Übelkeit sind häufig, psychische Symptome selten, aber ernst zu nehmen.

- Strenge Regeln trotz Lockerung: Trotz vereinfachter Verschreibung bleibt Cannabis eine Therapie mit klaren Indikationen und Risiken.

Lange Zeit wurde kaum zu Cannabis geforscht – zu groß war der politische und rechtliche Widerstand. Doch das ändert sich gerade. Inzwischen widmen sich immer mehr Wissenschaftler:innen weltweit den offenen Fragen rund um die medizinische Anwendung von Cannabis. Gerade in den letzten Jahren ist die Zahl medizinischer Publikationen deutlich gestiegen. Die Qualität der Studien ist unterschiedlich – manche sind sehr aussagekräftig, andere eher vorläufig. Trotzdem helfen sie, besser zu verstehen, wie Cannabis medizinisch eingesetzt werden kann.

In Deutschland ist das bereits möglich: Seit 2017 dürfen Ärztinnen medizinisches Cannabis verschreiben. In bestimmten Fällen übernehmen sogar die Krankenkassen die Kosten. Das zeigt Die Forschung entwickelt sich weiter – und der medizinische Einsatz von Cannabis wird immer alltagstauglicher.

Cannabis: Wirkung auf Körper und Psyche

Wie kann es sein, dass eine Pflanze so viele verschiedene Effekte auf den menschlichen Körper hat? Die Antwort liegt in einem System, das viele gar nicht kennen: dem sogenannten Endocannabinoidsystem. Es ist ein Teil unseres Körpers – ein Netzwerk aus Botenstoffen und Rezeptoren, das viele Vorgänge reguliert und fein abstimmt. Und genau dieses System reagiert auf die Wirkstoffe der Cannabispflanze.

Diese sogenannten Cannabinoide können viele Prozesse beeinflussen: Sie wirken auf das Immunsystem, das Herz-Kreislauf-System und auf das Schmerzempfinden. Auch Entzündungen im Körper werden durch sie mitgesteuert. Doch damit nicht genug: Das Endocannabinoidsystem spielt auch eine Rolle bei Schlaf, Stimmung, Gehirnentwicklung, Appetit, Verdauung und sogar bei der Fortpflanzung. Es ist also überall im Körper aktiv – und erklärt, warum Cannabis so vielfältig wirken kann.

Studienlage zur Wirkung von Cannabis

Weil sich Bestandteile des sogenannten Endocannabinoidsystems nahezu im gesamten menschlichen Körper finden, liegt es nahe, dass medizinisches Cannabis ein breites Spektrum möglicher Anwendungsfelder bietet. Die therapeutische Relevanz dieser Pflanze wird mittlerweile weltweit erforscht – mit wachsendem Interesse, aber bislang noch mit begrenzter Aussagekraft.

Eine umfassende Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2015 fasste den damaligen Stand der Forschung zusammen. Die Autor:innen sichteten zahlreiche Studien und bewerteten die Qualität der Ergebnisse. Zwar waren viele der Erkenntnisse noch vorläufig, doch einige Muster ließen sich erkennen.

So fanden sich Hinweise mäßiger wissenschaftlicher Qualität darauf, dass medizinischer Cannabis bei bestimmten Erkrankungen hilfreich sein kann – insbesondere bei:

  • Spastizität im Zusammenhang mit Multipler Sklerose
  • chronischen neuropathischen Schmerzen
  • chronischen Schmerzen im Rahmen einer Krebserkrankung

Darüber hinaus zeigte sich ein möglicher positiver Effekt – jedoch auf Basis von Studien mit eher geringer Aussagekraft – bei der Behandlung von:

  • Angststörungen
  • Schlafstörungen
  • Tics im Rahmen des Tourette-Syndroms
  • Übelkeit und Erbrechen während einer Chemotherapie
  • Gewichtsverlust im Zusammenhang mit HIV/AIDS

Auch wenn die wissenschaftliche Evidenz noch nicht durchgehend robust ist, deuten diese Ergebnisse an, dass medizinisches Cannabis in bestimmten Fällen eine therapeutische Option darstellen könnte – vorausgesetzt, die Anwendung erfolgt kontrolliert und unter ärztlicher Aufsicht.[2]

Medizinisches Cannabis in Deutschland

Lange Zeit galt Cannabis in Deutschland vor allem als Droge – stigmatisiert, kriminalisiert und fern jeder therapeutischen Debatte. Das änderte sich im Jahr 2017: Mit dem sogenannten „Cannabis-als-Medizin“-Gesetz wurde es Ärztinnen und Ärzten erstmals ermöglicht, Cannabisarzneimittel zu verschreiben. Seither hat sich viel getan – nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung, sondern auch im juristischen Rahmen.

Bis ins Jahr 2024 galt medizinisches Cannabis als Betäubungsmittel. Entsprechend war die Verordnung nur mit einem speziellen Rezept möglich, der bürokratische Aufwand hoch. Doch seit der Teillegalisierung ist medizinisches Cannabis nicht mehr im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) gelistet – was die Verschreibung deutlich vereinfacht hat. Hausärzt:innen dürfen nun regulär auf Rezept verordnen, ohne zusätzliche Formalitäten.

Doch die Voraussetzungen für eine Cannabis-Therapie bleiben klar definiert. Eine Verordnung ist nach wie vor nur bei schwerwiegenden Erkrankungen zulässig – also dann, wenn der Gesundheitszustand chronisch belastend, die Lebensqualität eingeschränkt oder ein relevanter Krankheitsverlauf zu erwarten ist. Hinzu kommt: Standardtherapien müssen als ausgeschöpft oder nicht zumutbar gelten, etwa aufgrund starker Nebenwirkungen oder fehlender Wirksamkeit. Schließlich muss aus medizinischer Sicht eine begründete Aussicht bestehen, dass Cannabis den Krankheitsverlauf positiv beeinflusst.

Sind diese Bedingungen erfüllt, kann ein Rezept ausgestellt werden – in vielen Fällen verbunden mit einem Antrag auf Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse. Seit 2017 ist medizinisches Cannabis in Deutschland nicht nur verordnungsfähig, sondern auch erstattungsfähig. Die Praxis zeigt: Ein Großteil der Anträge wird bewilligt. Wird der Antrag abgelehnt, bleibt der Weg über ein Privatrezept – in diesem Fall müssen die Kosten selbst getragen werden.

In der Apotheke stehen Patient:innen mittlerweile über 200 verschiedene Cannabissorten (Kultivare) zur Auswahl – erhältlich als getrocknete Blüten, standardisierte Extrakte oder Fertigarzneimittel. Welche Sorte sinnvoll ist, hängt vom Therapieziel, der individuellen Verträglichkeit und der ärztlichen Einschätzung ab.

WICHTIG:

Auch wenn der Zugang in den vergangenen Jahren erleichtert wurde: Der therapeutische Einsatz von Cannabis bleibt ein sensibles Feld. Die Balance zwischen medizinischer Notwendigkeit, regulatorischer Kontrolle und gesellschaftlicher Enttabuisierung ist – nach wie vor – ein komplexes Unterfangen.

Erkrankungen und Symptome, bei denen Cannabis zwischen 2017 und 2022 in Deutschland eingesetzt wurde

Wer in Deutschland zwischen 2017 und März 2022 medizinisches Cannabis auf Rezept erhielt und dessen Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wurden, war zur anonymisierten Teilnahme an einer sogenannten Begleiterhebung verpflichtet. Die Teilnahme galt nicht nur als formale Auflage – sie war Teil eines größeren Ziels: Die Daten sollten helfen, die bislang dünne Studienlage zur Wirksamkeit und Sicherheit von Cannabis im medizinischen Kontext zu verbessern.

Durchgeführt wurde die Erhebung vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).[3] Im Frühjahr 2023 veröffentlichte die Behörde ihren Abschlussbericht. Die Zahlen geben erstmals einen systematisch erfassten Einblick in die medizinische Praxis der vergangenen fünf Jahre.

Demnach wurde medizinisches Cannabis in Deutschland zwischen April 2017 und März 2022 vor allem zur Behandlung folgender Erkrankungen und Beschwerden eingesetzt:

Erkrankung bzw. Symptomatik Fallzahl (insgesamt 16.809) Prozentualer Anteil
Schmerz 12.842 76,4 %
Krebs 2.434 14,5 %
Spastik 1.607 9,6 %
Multiple Sklerose 989 5,9 %
Anorexie/Wasting 852 5,1 %
Depression 471 2,8 %
Übelkeit/Erbrechen 376 2,2 %
Migräne 332 2,0 %
Appetitmangel/Inappetenz 198 1,2 %
Entzündliche Darmkrankheit 182 1,1 %
Restless-Legs-Syndrom 165 1,0 %
ADHS 163 1,0 %
Epilepsie 157 0,9 %
Insomnie/Schlafstörung 150 0,9 %
Tic-Störung/Tourette-Syndrom 105 0,6 %
Cluster-Kopfschmerzen 99 0,6 %

Nebenwirkungen und Risiken von medizinischem Cannabis

Die Wirkung cannabisbasierter Arzneimittel ist – wie so vieles in der Medizin – individuell verschieden. Was bei der einen Person beruhigend und schmerzlindernd wirkt, kann bei einer anderen Unruhe oder Müdigkeit auslösen. Grundsätzlich jedoch gelten Cannabinoide als vergleichsweise sicher und gut verträglich. Schwerwiegende Komplikationen oder gar Todesfälle im Zusammenhang mit einer medizinisch begleiteten Cannabistherapie sind bislang nicht bekannt.[2]

Nebenwirkungen können auftreten – und zwar nicht selten. Doch meist sind sie vorübergehender Natur und medizinisch wenig bedeutsam. Wie bei vielen psychotrop wirkenden Substanzen hängt ihr Auftreten häufig von der Dosis ab. Deshalb gilt in der Praxis: Start low, go slow – also mit einer niedrigen Dosierung beginnen und diese langsam steigern, bis sich ein therapeutischer Effekt einstellt, ohne dass die Nebenwirkungen überwiegen.

Nebenwirkungen laut Begleiterhebung des BfArM

Zwischen April 2017 und März 2022 führte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine groß angelegte Begleiterhebung durch. Rund 16.800 Patientendaten wurden anonymisiert ausgewertet – darunter auch Informationen über beobachtete Nebenwirkungen.

Zu den häufigsten unerwünschten Begleiterscheinungen zählten:

  • Müdigkeit (14,9 %)
  • Schwindel (9,8 %)
  • Schläfrigkeit (6,0 %)
  • Übelkeit (4,9 %)
  • Mundtrockenheit (4,9 %)
  • Aufmerksamkeitsstörungen (4,3 %)
  • Appetitsteigerung (4,2 %)
  • Gleichgewichtsstörungen (3,1 %)
  • Gedächtnisstörungen (3,0 %)

Über die Schweregrade der Nebenwirkungen macht die Auswertung keine genauen Angaben. Allerdings lässt sich aus den Daten schließen, dass sie nur selten zum Abbruch der Therapie führten – ein Hinweis darauf, dass die meisten Beschwerden als moderat einzustufen sind.

Psychische Nebenwirkungen: selten, aber ernst zu nehmen.

Nicht unterschätzt werden dürfen mögliche psychotische Begleitsymptome. Zwar traten diese im Rahmen der Begleiterhebung nur vereinzelt auf, doch ihre potenzielle Belastung ist hoch. Dokumentiert wurden unter anderem:

  • Halluzinationen (0,7 %)
  • Sinnestäuschungen (0,6 %)
  • Wahnvorstellungen (0,4 %)
  • Dissoziative Zustände (0,2 %)

Gerade bei Patient:innen mit psychiatrischen Vorerkrankungen ist hier besondere ärztliche Sorgfalt geboten.[3]

Alltagstauglichkeit: Was zu beachten ist

Neben klassischen Nebenwirkungen kann medizinisches Cannabis auch die Vigilanz, also Wachsamkeit und Reaktionsfähigkeit, beeinflussen. Diese Veränderungen müssen nicht zwingend als störend empfunden werden – können im Alltag aber relevante Folgen haben. Das BfArM weist daher ausdrücklich darauf hin, dass im Einzelfall zu prüfen ist, ob Patient:innen während der Behandlung sicher am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen können.[3]

Risikofaktoren: Wann medizinisches Cannabis nicht eingenommen werden sollte

So vielseitig die therapeutischen Möglichkeiten von Cannabis auch sind – es gibt Konstellationen, in denen von einer Behandlung mit cannabisbasierten Arzneimitteln abzuraten ist. Das gilt insbesondere dann, wenn bekannte Risiken einen sicheren Einsatz unwahrscheinlich machen oder potenzielle Komplikationen überwiegen.

Kein Einsatz von medizinischem Cannabis sollte erfolgen bei:

  • nachgewiesenen Unverträglichkeiten oder Allergien gegenüber Cannabisarzneimitteln
  • bestehenden oder früher aufgetretenen psychischen Erkrankungen
  • Schwangerschaft und Stillzeit, da mögliche Auswirkungen auf das ungeborene oder gestillte Kind bislang nicht ausreichend erforscht sind

Besondere Vorsicht und eine individuelle ärztliche Abwägung sind geboten bei:

  • schweren psychischen Erkrankungen, etwa Depressionen, Persönlichkeitsstörungen oder Psychosen
  • einer bekannten Suchterkrankung oder Anzeichen problematischen Substanzgebrauchs
  • bestehenden Leber- oder Nierenerkrankungen, da der Abbau der Wirkstoffe beeinträchtigt sein kann
  • schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bei denen die cannabisbedingte Veränderung von Blutdruck oder Puls problematisch sein könnte
  • einer bestehenden Epilepsie, insbesondere wenn andere Medikamente parallel eingenommen werden
  • der Anwendung bei Kindern und Jugendlichen, da Auswirkungen auf das sich entwickelnde Gehirn nicht ausgeschlossen werden können

Die Entscheidung für oder gegen eine Therapie mit medizinischem Cannabis sollte immer auf Grundlage einer sorgfältigen ärztlichen Einschätzung getroffen werden – unter Berücksichtigung individueller Vorerkrankungen, möglicher Wechselwirkungen und des allgemeinen Gesundheitszustands der Patientin oder des Patienten.

Risiken beim Cannabiskonsum: Macht medizinisches Cannabis abhängig?

Wie bei vielen Arzneimitteln mit psychoaktiver Wirkung gilt auch für Cannabis: Die Möglichkeit, eine Toleranzentwicklung oder Abhängigkeit zu entwickeln, ist grundsätzlich gegeben. Dieser Hinweis ist nicht alarmistisch gemeint, sondern Ausdruck medizinischer Sorgfalt.

Im therapeutischen Kontext jedoch gilt: Das Risiko einer Abhängigkeitsentwicklung ist vergleichsweise gering – vorausgesetzt, die Anwendung erfolgt unter ärztlicher Aufsicht und nach klar definierten Vorgaben. Medizinisches Cannabis wird in der Regel nicht zur kurzfristigen Selbstmedikation, sondern im Rahmen einer strukturierten Langzeittherapie eingesetzt. Die Dosis wird individuell angepasst, die Wirkung regelmäßig überprüft, ein Missbrauch soll dadurch frühzeitig erkannt und vermieden werden.

Ein differenzierter Blick zum Schluss

Medizinisches Cannabis ist längst mehr als ein politisches Reizthema – es ist ein ernstzunehmender therapeutischer Ansatz. Die Forschung steckt noch immer in den Anfängen, doch die Erfahrungen aus der Praxis liefern erste Anhaltspunkte für Wirkung, Nutzen und Nebenwirkungen. Entscheidend bleibt: Eine Cannabistherapie braucht ärztliche Begleitung, Augenmaß und einen differenzierten Blick


FAQ

Wogegen hilft medizinisches Cannabis?

Studien liefern erste Hinweise darauf, dass medizinisches Cannabis vor allem bei bestimmten chronischen Beschwerden hilfreich sein kann. Besonders gut untersucht ist die Wirkung bei Spastizität im Rahmen einer Multiplen Sklerose, bei chronisch neuropathischen Schmerzen sowie bei tumorbedingten Schmerzen. Die Datenlage ist noch nicht flächendeckend belastbar – doch die bisherigen Ergebnisse deuten auf ein therapeutisches Potenzial hin.

Welche Cannabis-Nebenwirkungen können bei Cannabis-Konsum auftreten?

Wie jedes wirksame Arzneimittel ist auch medizinisches Cannabis nicht frei von Nebenwirkungen. Laut der Begleiterhebung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zählen dazu am häufigsten: Müdigkeit (14,9 %), Schwindel (9,8 %), Schläfrigkeit (6,0 %), Übelkeit (4,9 %), Mundtrockenheit (4,9 %). Die meisten dieser Symptome sind mild und vorübergehend, schwerwiegende Komplikationen wurden nur selten dokumentiert.[3]

Kann ich von medizinischem Cannabis abhängig werden?

Cannabis besitzt – wie viele Arzneimittel mit psychoaktiver Wirkung – ein gewisses Suchtpotenzial. Im Rahmen einer kontrollierten, ärztlich begleiteten Therapie ist das Risiko jedoch als vergleichsweise gering einzustufen. Dennoch kann es in Einzelfällen zu einer Toleranzentwicklung oder psychischen Abhängigkeit kommen. Eine verantwortungsvolle Anwendung und regelmäßige ärztliche Kontrolle sind daher unerlässlich.

Hat medizinisches Cannabis eine berauschende Wirkung?

Nicht unbedingt – aber es kann. Ob eine spürbare psychoaktive Wirkung eintritt, hängt vor allem vom Gehalt an THC, der Dosierung und der individuellen Empfindlichkeit ab. Der Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol) ist für die berauschende Wirkung verantwortlich, wie man sie vom Freizeitkonsum kennt. Viele medizinische Cannabisarzneien enthalten THC – allerdings in therapeutisch dosierter Form und unter ärztlicher Aufsicht. Ziel ist nicht der Rausch, sondern die Linderung von Beschwerden – etwa bei Schmerzen, Spastiken oder Schlafstörungen. Deshalb beginnen Ärzt:innen meist mit einer niedrigen Dosis, die gezielt angepasst wird.


Quellen:

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