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Du liest: Cannabis bei Erkältung: Ist das wirklich eine gute Idee?

Jährlich plagen sich die Menschen zwei- bis viermal pro Jahr mit einem grippalen Infekt, also einer Erkältung, herum. Kopfschmerzen, eine laufende Nase und Husten gehören dann zur Tagesordnung. Du kennst es wahrscheinlich selbst. Um die Symptome zu lindern, greifen viele dann gerne zu Medikamenten, wie Paracetamol oder Grippostad C. Aber wie sieht es eigentlich mit pflanzlichen Mitteln aus? Kann Cannabis bei einer Erkältung helfen? Dieser Frage gehen wir in unserem Artikel nach.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Cannabis soll bei bestimmten Problemen helfen, die im Zusammenhang mit Erkältungen auftreten, wie z.B. Schlafprobleme oder Schmerzen
  • Allerdings ist das Rauchen von Cannabis bei Halsentzündungen nicht ratsam, da der Rauch die gereizten Schleimhaut beeinträchtigen könnte
  • Die Studienlage hinsichtlich Erkältungen ist noch dünn. Wenn, dann sollte Cannabis in essbarer Form oder als Öl eingenommen werden.

Wie wird eine Erkältung eigentlich ausgelöst?

Lange Zeit herrschte allerdings der Mythos: Eine Erkältung wird ausschließlich durch das eisige Wetter ausgelöst. Doch das stimmt nicht. Tatsächlich können nämlich über 200 verschiedene Mikroorganismen (1) dafür verantwortlich sein, wie die Wissenschaft herausfand.

Aber wie gelangen diese Viren in den Körper? Das kann auf ganz unterschiedliche Weise passieren. Vielleicht hat jemand in Deiner Nähe gehustet, geniest oder einfach nur geatmet. Durch einen Atemzug gelangen die Erreger in Deine Lunge und verbreiten sich dort.

Anschließend kommt es zu den herkömmlichen Erkältungssymptomen. Allerdings können die Viren auch in den Körper gelangen, wenn Du beispielsweise einen verschmutzten Tisch berührst und ohne die Hände vorher zu waschen, ein Stück Pizza isst.

Eine Erkältung lässt sich grob in diese drei Phasen einteilen:

  • Inkubationszeit: Die Inkubationszeit bei einer Erkältung ist mit durchschnittlich 1 bis 2 Tagen sehr gering. Es ist der Zeitraum, in dem Dein Immunsystem bereits gegen die Viren ankämpft.
  • Akutphase: Nach 2 bis 3 Tagen kriegst Du dann das Ausmaß zu spüren! Die Nase läuft, der Hals schmerzt und Du fühlst Dich generell sehr schlapp und müde.
  • Spätphase: Nach 7 bis 8 Tagen gewinnt dann Dein Immunsystem langsam die Oberhand! Du fühlst Dich zwar immer noch schlapp, aber die Symptome klingen langsam ab.

Symptome einer Erkältung:

  • Halsschmerzen, oft begleitet von Schluckbeschwerden
  • Schnupfen oder verstopfte Nase
  • Husten (anfangs trocken, später produktiv)
  • Kopfschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • Leichtes Fieber
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • Kratzen im Hals oder Heiserkeit
  • Häufiges Niesen

Bei einer schweren Erkältung können außerdem folgende Symptome hinzukommen:

  • Entzündung der Nebenhöhlen (Sinusitis)
  • Halsentzündungen (Rachen, Mandel etc.)
  • Ohreninfektion (Mittelohrentzündung)
  • Brustkorbinfektion

Hilft mir Cannabis, wenn ich eine Erkältung habe?

Die Frage, ob Cannabis bei einer Erkältung hilft, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es kommt vielmehr auf die Art und Schwere der Erkältung an. Grundsätzlich ist eine Erkältung nicht von einem auf den anderen Tag heilbar. Du musst sie und ihre Symptome sprichwörtlich aussitzen.

Hierbei kannst Du allerdings, mit bestimmten Mitteln (Schmerzmittel, abschwellende Mittel), den Heilungsprozess beschleunigen und die Symptome lindern. Auch alternative Behandlungsmethoden wie das Einnehmen von Mineralstoff- und Vitaminpräparaten können helfen.

Hierzu zählen besonders die Folgenden:

  • Vitamin C
  • Zink
  • Vitamin D
  • Magnesium
  • Probiotika
  • Vitamin E
  • Holunder
  • Vitamin B6
  • Ginseng

So wie es aussieht, könnte auch Cannabis unterstützend wirken, um die Erkältung besser durchzustehen. Seit Jahrtausenden setzen verschiedene Völker auf dieses pflanzliche Mittel, um unterschiedlichste Krankheiten zu bekämpfen. Bestimmte in der Pflanze vorkommende Verbindungen zeigen jedoch Potenzial auf einen positiven Einfluss auf die durch die Erkältung entstehenden Symptome.

Cannabis kann bei Schlafproblemen helfen

Ein besonders häufiges Leiden bei einer Erkältung ist der Schlafmangel. Du bist ohnehin schon müde und kaputt, da das Virus in Deinem Körper wütet und doch bekommst Du kein Auge zu. Vielleicht wegen des Hustenreizes oder der verstopften Nase – jedenfalls schläfst Du schwer ein und wachst nachts oft auf. Am nächsten Tag fühlst Du Dich dann müde und gereizt.

Tatsächlich kann Cannabis dieses Symptom bei einer Erkältung begleitend beeinflussen. Eine im Jahr 2014 veröffentlichte Studie weist nämlich darauf hin, dass der Konsum von Cannabis die Schlaflatenz verringert (2). Das bedeutet: Du schläfst schneller ein und vor allem durch. Es könnte also sinnvoll sein, abends auf eine Cannabis-Medikation zu vertrauen, um morgens erholter in den Tag zu starten.

Cannabis kann bei typischen Schmerzen einer Erkältung helfen

Kopf- und Gliederschmerzen sind ein häufiges Symptom einer Erkältung. Da dem Cannabis eine schmerzstillende Wirkung nachgesagt wird, kann es Dir helfen, diese Symptome zu lindern. Eine im Jahr 2007 durchgeführte Studie belegte beispielsweise die positive Wirkung von CBD auf chronische Entzündungen und neuropathischen Schmerzen (3). Hierbei sollten wir allerdings anmerken, dass die Studie an Mäusen und nicht an Menschen durchgeführt wurde.

Weitere Studien belegten bis zum heutigen Tag, dass Cannabis äußerst wirksam bei neuropathischen Schmerzen (Neuropathie) ist. Besonders die Kombination aus CBD und THC erzielte die besten Ergebnisse. Wissenschaftler haben bisher nicht untersucht, wie Cannabis bei Erkältungsschmerzen wirkt – es gibt also keine expliziten Studien zu dem Thema.

Cannabis kann Entzündungen im Körper reduzieren

Bei einer Erkältung sind in der Regel die oberen Atemwege entzündet, was eine Vielzahl der klassischen Erkältungssymptome auslöst. Doch nicht das Virus verursacht Schluckbeschwerden, eine triefende Nase oder Gliederschmerzen, sondern Dein Immunsystem. Der Körper reagiert mit dieser Entzündung auf das Virus. Er sorgt so für einen besseren Transport der weißen Blutkörperchen durch die Gewebeschichten – also den Ort, wo das Virus sitzt.

Diese Entzündungssymptome lassen sich in der Regel mit nichtsteroidalen Entzündungshemmern in den Griff bekommen, wodurch die Erkältungssymptome abklingen. Bei Fieber wiederum sollte man vorsichtig damit sein! Dazu gleich mehr. Cannabis produziert allerdings ebenfalls Moleküle, die Entzündungen hemmen können (4), wie eine im European Journal of Pharmacology veröffentlichte Studie belegt.

Du hast eine Halsentzündung? Dann solltest Du kein Cannabis bei einer Erkältung rauchen!

Dein Hals pocht vor Schmerzen und Du kannst kaum die heiße Tasse Tee schlürfen? Dann solltest Du weder eine Zigarette noch Cannabis rauchen. Denn das Rauchen von Cannabis, kann, wenn man krank ist, den Hals austrocknen (Rauch), die Halsentzündung fördern und somit die Halsschmerzen verschlimmern.

Darf ich Cannabis bei Fieber konsumieren?

Du weißt jetzt also, dass Du bei einer Halsentzündung bei Erkältung auf keinen Fall Cannabis rauchen solltest. Aber wie sieht es mit dem Konsum bei Fieber aus? Sobald Fieber im Spiel ist, wirst Du wahrscheinlich bis zur Genesung Dein Bett hüten. Ziel ist es dabei, die Temperatur nicht höher als 39 Grad ansteigen zu lassen und ausreichend zu trinken.

Cannabis soll bei einer Erkältung tatsächlich helfen, die Körpertemperatur zu senken und somit ergänzend zu fiebersenkenden Mittel (Paracetamol etc.) dienen. Allerdings bedarf dieser Aspekt noch weiterer Forschung, um genaue Aussagen treffen zu können.

Die Vor- und Nachteile von Cannabis bei einer Erkältung

Cannabis bei einer Erkältung zu konsumieren bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich.

Vorteile:

  • Cannabis kann Deinem Körper dabei helfen, mit der Virusinfektion besser umzugehen
  • Es hilft Dir, besser ein- und durchzuschlafen, was den Erholungsprozess unterstützt
  • Cannabidiol (CBD) beinhaltet gute antioxidative Eigenschaften
  • Die antibakteriellen Eigenschaften (CBD) können entzündungshemmend wirken

Nachteile:

  • Rauchen bei einer Erkältung kann zur Irritation der Atemwege in der Lunge führen
  • Cannabis mit einem hohen THC-Gehalt kann zu Benommenheit führen
  • Es kann zu einer erhöhten Schleimproduktion in den Bronchien kommen, wodurch Du mehr husten musst

Cannabis bei Erkältung: Die Studienlage lässt einen im Dunkeln tappen!

Die Wissenschaft arbeitet auf Hochtouren, um die Wirkungsweise von Cannabis auf den Körper und die Psyche zu belegen. Bei den Themen „Cannabis“ und „Erkältung“ lässt sie einen dann aber (vorerst) im Dunkeln tappen. Selbstverständlich gab es in der Vergangenheit schon Indizien von der entzündungshemmenden Wirkung von Cannabis. Das ist auch nicht verkehrt und kann etwa bei entzündeten Nebenhöhlen helfen. Dennoch sind Entzündungen im Körper nicht grundsätzlich etwas Negatives.

Das Problem? Eine Erkältung geht häufig auch mit Fieber einher. Würdest Du jetzt bei einer Erkältung Cannabis rauchen, würde das vielleicht diese natürliche Abwehrreaktion (Fieber entsteht durch Entzündungen) stoppen. Der Körper versucht jedoch bewusst, die Temperatur zu erhöhen, um Keime und Viren abzutöten.

Unterbrichst Du diese Immunreaktion, indem Du während der Erkältung Cannabis konsumierst, kann sich der Heilungsverlauf verlängern. Da es allerdings für diese Behauptung noch keine wissenschaftlichen Belege gibt, sind das alles nur Vermutungen. Es gibt also noch keine konkreten Studien im Zusammenhang von Cannabis und Erkältungen.

Rauchen ist tabu – aber wie soll ich dann Cannabis bei einer Erkältung konsumieren?

Grundsätzlich solltest Du bei einer Erkältung kein Cannabis rauchen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Du gänzlich auf das pflanzliche Mittel verzichten musst. Es gibt nämlich noch andere Konsumformen, die Deine Symptome lindern können.

Dazu gehören:

Du siehst also: Cannabis kann bei einer Erkältung ein zweischneidiges Schwert sein – es hat das Potenzial, Symptome wie Schmerzen, Entzündungen oder Schlaflosigkeit zu lindern, birgt jedoch auch Risiken. Wichtig ist, dass Du es während der Erkältung nicht rauchst! Vertraue lieber auf alternative Einnahmeformen wie CBD-Öl oder Cannabis-Tee.

Wichtig: Nordleaf stellt für Dich den Kontakt zu einer Ärztin oder einem Arzt her. Gemeinsam prüft ihr dann, ob Du für eine Cannabis-Therapie infrage kommst. Solltest Du allerdings gerade an einer Erkältung leiden, können wir Dir kein Cannabis-Rezept ausstellen.

Quellen:

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